Die Verkehrssicherheit für Kinder beginnt schon vor der Reise. So wie wir vor Beginn jeder Reise das Reifenprofil und den Reifendruck kontrollieren müssen, sollten auch stets die Kinderrückhaltesysteme überprüft werden:
- Sie müssen Größe und Gewicht des Kindes entsprechen.
- Sie müssen richtig angebracht sein.
- Das Kind muss sicher im Kinderrückhaltesystem angegurtet sein.
Wie wissen wir, ob das Kinderrückhaltesystem für die Größe und das Gewicht des Kindes geeignet ist?
Abgesehen von der Bedienungsanleitung verfügen alle Kinderrückhaltesysteme über ein Etikett mit der Bauartgenehmigung, auf dem die für das jeweilige System maximal zulässigen Gewichte und Größen angegeben sind.
Es ist unbedingt daran zu erinnern, dass Kinder bis 18 kg oder 105 cm entgegen der Fahrtrichtung reisen müssen.
Der Einsatz von gebrauchten oder mehr als 7 Jahre alten Kinderrückhaltesystemen ist nicht zu empfehlen.
Das Kinderrückhaltesystem muss sich immer an das Kind anpassen, niemals umgekehrt.
Wie wird ein KRS richtig installiert?
Bei der Installation sind die Anweisungen des Herstellers zu befolgen, und wir erwähnen an dieser Stelle einige häufige Fehler, damit Sie diese vermeiden:
- Nicht ordnungsgemäßer Einbau des Überrollbügels im Auto bei KRS für Neugeborene.
- Top Tether bei KRS der Gruppe 1 nicht angebracht oder unzureichend gespannt.
- Wenn das KRS über einen Stützfuß verfügt, dieser nicht auf dem Boden aufgesetzt oder aber auf die Abdeckung des Bodengepäckfachs gesetzt.
- Ein häufiger Fehler beim Einbau von KRS für größere Kinder ist, dass das Kinderrückhaltesystem von der Kopfstütze des Autositzes gehalten oder die Kopfstütze des Autositzes direkt entfernt wird.
Wie wird ein Kind richtig an das KRS angepasst?
Dieser Punkt ist genauso wichtig wie alle anderen. Das beste Auto und das beste KRS, auch wenn es korrekt installiert ist, bieten keinen Schutz, wenn das Kind nicht richtig im KRS sitzt und gesichert ist.
Bei kleineren Kindern kommt ein Rückhaltesystem mit einem 3- oder 5-Punkt-Sicherheitsgurt zum Einsatz. Kinder reisen weitaus sicherer in einem KRS mit Sicherheitsgurt, wenn es entgegen der Fahrtrichtung installiert ist. Die beiden typischen Fehler beim Einsatz des Sicherheitsgurtes sind: falsche Höheneinstellung des Sicherheitsgurts hinsichtlich der Schulterhöhe des Kindes sowie unzureichend gespannter Sicherheitsgurt. Ganz allgemein sollte sich der Gurt auf Schulterhöhe befinden, niemals deutlich tiefer oder höher, und die Spannung sollte so sein, dass man das Gurtband nicht mit den Fingern greifen kann. Der Gurt ist erst auf Höhe der Hüfte und anschließend auf Höhe der Brust zu spannen. Normalerweise sind drei Einstellungen nötig, um die Spannung richtig an das Kind anzupassen, das in keinem Fall mit einem Mantel oder zu viel Kleidung reisen sollte.
Ist das Kind größer und reist in einem KRS der Gruppe 2/3, sorgt der Sicherheitsgurt des Fahrzeugs für die Rückhaltung des Kindes im Falle eines Unfalls. Die ordnungsgemäße Anbringung des Sicherheitsgurts über das Schlüsselbein und die richtige Führung über die Hüfte des Kindes sind im Falle eines Unfalls von grundlegender Bedeutung. Häufig werden Kindersitzerhöhungen ohne Kopfschutz verwendet. Dies ist gesetzlich ab 22 kg zulässig. Jedoch kann sich hierbei die Sicherheit im Falle eines Unfalls bis um das Fünffache verringern. Es wird empfohlen, den Kopfschutz beizubehalten, bis das Kind eine Körpergröße von etwa 150 cm erreicht hat.
Häufige Fehler sind ein zu stark geneigter Kinderautositz, schlechte Gurtführung an Hals und im Beckenbereich sowie eine geringe Gurtspannung. Dadurch besteht die unnötige Gefahr vom Submarining, bei dem der Körper im Falle eines Unfalls unter dem Beckengurt hindurchrutscht.
Viele Fehler können vermieden werden, wenn vor der Reise sichergestellt wird, dass das KRS für das Kind geeignet ist. Die für mehrere Gruppen gültigen KRS verwirren viele Familien, und wenn die Kinder 105 cm groß sind oder 18 kg wiegen, müssen die Anleitungen des Kinderrückhaltesystems erneut eingesehen werden, denn in den meisten Fällen muss das KRS gewechselt oder verändert und der Gurt entfernt werden.
Wenn wir alles überprüft haben und die Kindern in ihren Kinderrückhaltesystemen sitzen, kann die Fahrt beginnen. Bei Beginn der Fahrt sollte man an all die kleinen und kostenlosen Sicherheitsmaßnahmen denken, die während der Fahrt durchgeführt werden können.
Der Fahrer sollte alle 2 Stunden eine Pause einlegen und sich die Beine vertreten, was für alle Fahrzeuginsassen mehr Sicherheit bedeutet. Doch auch Kinder, vor allem bis zu einem Alter von einem Jahr, sollten aus dem KRS genommen werden, um eine lagebedingte Erstickung zu vermeiden. In den meisten, jedoch nicht allen marktgängigen KRS kann die Position des Babys im KRS zu einer lagebedingten Erstickung führen, wenn das Kind zu lange in dieser Position verbleibt.
Kleinkindern, und ganz besonders, wenn sie allein auf dem Rücksitz reisen, sollte weder Essen noch Spielzeug gegeben werden, das sie in den Mund stecken und verschlucken können. Außerdem sollte man berücksichtigen, dass sich ungesichertes Spielzeug im Auto bei Zusammenstößen in ein gefährliches Geschoss verwandeln kann. Spielzeug, ein Telefon, Schlüssel oder ein Tablet können gefährliche Geschosse werden. Dies zu vermeiden ist nicht schwer und kostet nichts.
Wenn es um ungesicherte Gegenstände im Fahrzeug geht, sollten wir auch Koffer, Fahrräder und alle sonstigen Gegenstände im Fahrzeuginnenraum getrennt verstauen und sichern. Ein weiterer wichtiger Punkt sind Fahrten mit Haustieren. Sie müssen in für sie geeigneten Transporteinrichtungen reisen, die vollständig gesichert und fixiert sind.
Wenn mehr Platz im Auto benötigt wird, kann dies auch mithilfe von RiveMove erreicht werden.
Reise im Wohnmobil mit Kindern
Wohnmobile sind nicht speziell für das Reisen mit Kindern entworfen worden, sodass viele von ihnen keine Isofix-Verankerungen besitzen, kein Top Tether vorhanden ist oder kein KRS mit Stützfuß installiert werden kann.
Zur Verkehrssicherheit von Kindern in Wohnmobilen gibt es gerade einmal zwei ernsthafte Studien: Schweden 2019 Vti (https://youtu.be/JuNOarORALM) und Deutschland 2020 ADAC (https://youtu.be/tooRiJHt210). Aus den beiden Studien können wir die folgenden Schlüsse ziehen: Die Gesamtsicherheit sowie die Sicherheit von Kindern ist nicht mit der eines Pkw vergleichbar. Bei den beiden Studien wurden verschiedene Arten von KRS untersucht, sowohl in als auch entgegen der Fahrtrichtung. Bei einigen Wohnmobilen ist die Rücksitzbank aus Melanin konstruiert, und bei einem der Crash-Tests brach diese Rücksitzbank zusammen.
Wichtigster Punkt für die Gesamtsicherheit sowie die Sicherheit von Kindern in Wohnmobilen ist das Thema der ungesicherten Gegenstände. Bei beiden Studien lösten sich verschiedene Elemente der Wohnmobile beim Zusammenstoß, und im Fahrgastraum flogen Gegenstände förmlich durch die Luft. Bei Reisen mit dem Wohnmobil muss unbedingt sichergestellt werden, dass alles wirklich fest und sicher verstaut ist.
Die Sicherheit von Kindern ist in erster Linie vom Einsatz eines KRS abhängig. Es gibt aber noch andere Maßnahmen, die kostenlos sind und die ebenfalls dazu beitragen, dass die Reise sicher verläuft.