Teruel ist eine Provinz von unbestreitbarer Naturschönheit, allerdings hat sie neben diesen schönen Landschaften noch viel mehr zu bieten, denn wir können bis in ihr Herz vordringen, indem wir ihre verschiedenen Landstriche bereisen. Dieses Mal stellen wir die Region Maestrazgo und Cuencas Mineras vor. Alle bereit, um ihre Geheimnisse zu ergründen?
Maestrazgo, heimischer Boden
In der Region Maestrazgo ist es leicht viel Spaβ mit der ganzen Familie zu haben, denn es gibt dort verschiedene Naturräume, in denen wir gleichzeitig vieles über die Natur und über den Respekt für sie und ihr Erbe lernen können. Auβerdem gibt es ein ausgedehntes Wanderwegenetz, das für Personen jeden Alters und Fitness geeignet ist, wobei ein Spaziergang aber nicht nur zu einem Schwätzchen mit der Familie gut ist, denn es sind hier auch herrliche Naturlandschaften, Einsiedeleien, Steinbrücken, usw. zu sehen.
Der erste Wanderweg, den wir empfehlen, ist ein Rundweg mit dem Namen Vuelta al Picuezo in Molinos. Er ist 2,5 km lang und führt an Brunnen und Wasserfällen vorbei. Die nächste Route ist die Vuelta a las Ermitas in Fortanete, mit einer Länge von 3,5 km, die an zwei Einsiedeleien der Gemeinde vorbeiführt und uns mit schönen Aussichten über die Gemüsegärten und die Renaissancebrücke beschenkt. Und zum Abschluss müssen wir noch den Wanderweg Los Chorros – Rio Guadalope in Montoro de Mezquita mit einer Länge von 2 km erwähnen, der uns wunderbare Ausblicke über den Fluss und die Meerenge von Valloré erlaubt und bei einem Rastplatz endet.
Falls die Kinder schon etwas älter sind, dann ist die Route Ruta de la Piedra Seca mit einer Länge von 6,5 km in La Iglesuela del Cid zu empfehlen. Sie verläuft zwischen Trockensteinmauern und führt auch an zahlreichen, in dieser Bauweise errichteten Häuschen vorbei. Der 6 km lange Rundweg Vuelta a la Atalaya y Castillo de Castellote führt zu den alten Minen von Castellote, den Resten eines antiken Aquädukts und den Ruinen einer groβen Templerburg mit einer beeindruckenden Aussicht auf das umliegende Gebiet. Der Wanderweg Puentes Medievales y Pozo del Invierno liegt in Villarluengo und hat eine Länge von 4 km. Er bringt uns zur Schlucht, die den Gemeindebezirk umgibt, weswegen man das Wandern mit dem Canyoning kombinieren kann. Es gibt Unternehmen, die darauf spezialisiert sind und Führungen in der Gegend anbieten.
Eine weitere sehr interessante Route ist der Weg Luco de Bordón – Torremocha, mit einer Länge von 9 km. Er gibt uns die Möglichkeit ein verlassenes Dorf zu erkunden und wir können auch zur Quelle des Flusses Pitarque gehen. Dieser Weg ist die bekannteste Route der Gegend und hat eine Länge von 10 km, die hauptsächlich durch Uferlandschaften führen, mit dem Wasser als Hauptdarsteller.
Wir sollten auch unbedingt die Höhle Grutas de Cristal in Molinos besuchen, die sowohl die Kinder als auch die Erwachsenen in Staunen versetzt. Sie ist leicht zu erreichen und wird von zwei Hohlräumen gebildet, die durch Kanäle und Durchgänge miteinander und mit der Auβenwelt verbunden sind. In einem dieser Hohlräume bilden die Kalzitablagerungen Formen, die wie unterirdische Koralle aussehen, weswegen er Sala Marina (cit. Meereshalle) genannt wird.
Es gibt natürlich noch viel mehr Aktivitäten, die uns dabei helfen Maestrazgo kennenzulernen, wie z.B. ein Besuch in einem der zahlreichen Interpretationszentren. Eines dieser Zentren ist Torreón Templario de Castellote, das in einem alten Wachturm untergebracht ist, der im Mittelalter dem Schutz der Burg dieses Ortes diente, da man von ihm aus die Vorhuten der Muselmanen frühzeitig entdecken konnte. Hier tauchen wir in die geschichtliche Vergangenheit des Templerdorfes Castellote ein, das eine der Hochburgen des Templerordens darstellte und wir werden verstehen, warum die Templer so wichtig für die Entwicklung dieser Gegend waren, was wir heutzutage immer noch an ihrem Erbe erkennen können, denn mehrere Dörfer dieser Region verdanken ihnen ihre Gründung.
Ebenfalls in Castellote finden wir den Park Bosque Pétreo, eine Zweigniederlassung von Dinópolis, in dem wir die Dinosaurier und Säugetiere sehen können, die vor ca. 125 Millionen Jahre in dieser Gegend lebten. Hier können wir zusammen mit unseren Kindern einen Wald aus dem Karbon, Fossile aus in der Nähe liegenden Fundstätten, eine Ausstellung von fossilen Pflanzen und spektakuläre audiovisuelle Vorführungen sehen. Sobald wir den Bosque Pétreo erreichen, lernen wir Palote kennen, ein sehr weiser Baumstamm, der zum Territorio Dinópolis gehört.
Das Interpretationszentrum Centro de Interpretación de la Naturaleza y la cabra Montés ist in Villarluengo. In diesem Zentrum erfahren wir mehr über die Landschaft um Maestrazgo, um die Entwicklung und die Erhaltung dieses Landesteils zu fördern. Desweiteren gibt es eine Modelllandschaft und Tafeln, die uns zeigen wo Bergziegen, Geier, Fischotter und der einheimische Krebs leben. Auβerdem lernen wir die Geschichte der Gegend durch das Handwerk und die Volksfeste kennen, wobei die Gehöfte, die Lebensweise und die Bodennutzung in Maestrazgo hervorzuheben ist. Wanderfreunde können hier auch Informationen über Wanderrouten einholen.
Ein weiterer sehr interessanter Ort in Maestrazgo ist das Haus Casa Aliaga de La Iglesuela del Cid. Dieses Renaissancehaus gehörte einer der reichsten Familien der Gegend und wir können es so besichtigen, wie es von der letzten Eigentümerin verlassen wurde. Die Einrichtung und die persönlichen Gegenstände versetzen uns für eine Weile in vergangene Zeiten und wir fühlen uns wie die Herren dieses herrlichen Palastes, der ein Symbol des ehemaligen Reichtums und Einflusses der Eigentümerfamilie ist.
Wir können zwei Salons mit ihren Schlafgemächern betreten, die noblen Möbel bestaunen, die ausgestellten und recht merkwürdigen Gegenstände begutachten und das Büro, die Küchen, die Ställe, usw. besichtigen. Die Familie Aliaga besaβ nicht nur diesen Palast in dieser Gegend. In Mirambel war die Familie der Eigentümer eines weiteren Märchenpalastes, der ähnliche Eigenschaften hatte.
In diesem Jahr können wir unzählige Aktivitäten mit der ganzen Familie wahrnehmen und gemeinsam den Aufenthalt in dieser Region genieβen. Im April können wir die Sterne beobachten oder an einem Keramikworkshop teilnehmen. Im Mai lernen wir, wie Käse hergestellt wird und wir werden über die Brücke von Fonseca wandern, getrüffelte Produkte herstellen und Vögel auf einer Vogelkunderoute beobachten. Im Juni machen wir Trekking im Fluss Bordón, wandern am Fluss Pitarque und dann machen wir eine weitere ornithologische Route und nehmen wieder an einem Keramikworkshop teil. Wie man sieht, in Maestrazgo denken sie an die Familien mit Kindern und es ist unmöglich sich zu langweilen.
Cuencas Mineras: entdecken wir ihre Geheimnisse
Die Region Cuencas Mineras hat eine tief verwurzelte Bergbautradition, wie schon der Name besagt, denn er bedeutet nichts anderes als Bergbaureviere. Dank dieser Tradition wurde das Bergbaumuseum Museo Minero de Escucha eröffnet, um dem Publikum zu zeigen, wie beim Bergbau gearbeitet wurde. Das Museum befindet sich in einer ehemaligen Lignitgrube mit dem Namen Se Verá, die eines der wenigen authentischen Bergwerke ist, die vollständig restauriert und dem Publikum zugänglich gemacht wurden. Hier rüsten wir uns wie die authentischen Bergleute aus und fahren eine 200m lange Rampe hinunter. Wir sehen auch den einzigen Kohletagebau ganz Spaniens.
Sehr interessant ist auch das Centro de Interpretación de la Minería, das in den authentischen Auβengebäuden des Bergwerks Pozo Pilar untergebracht ist, das eines der mechanisiertesten und modernsten der Welt ist. In diesem Zentrum erfahren wir alles über die Lagerung, den ärztlichen Notdienst, das Labor, die Kartographie, die Topographie, usw. Auβerdem besichtigen wir auch den unteren Bereich des Castillete (cit. Förderturm), ein bekannter Hightech-Aufzug in einem 52m tiefem Schacht, der die Bergleute zu den tiefer liegenden Sohlen des Bergwerks bringt.
Wir können auch die Fotoausstellung von Antonio Delgado González mit dem Titel “La última mina” (cit. das letzte Bergwerg) besuchen, die eine Aufzeichnung der letzten Tage des Bergbaus von Cuenca Minera Central ist. Hier erfahren unsere Kinder alles über das harte tägliche Leben der Bergleute, die im Pozo Trinidad arbeiteten, bessser bekannt unter dem Namen Mina Lancis. Die Gemeinde Escucha plant in naher Zukunft vier Teleskope am höchsten Punkt des Castillete zu installieren, um die Geologie von Cuencas Mineras zu beobachten.
Im Bergwerk Santa Bárbara finden wir den Themenpark Parque Temático de Utrillas, der in mehreren der alten und vollständig renovierten Gebäude, wie das Castillete (cit. Förderturm), das Kesselhaus, den Maschinensaal und das Gebäude der Lampenmacher und Duschen untergebracht ist. Hier befinden sich auch die Schulen für die Kinder der Bergleute und unsere Kinder können in einem vollständig renoviertem Klassenzimmer erleben, wie ein übllicher Schultag ihrer Altersgenossen der damaligen Epoche ablief.
In dem Museum Museo de la Cienca y la Arqueología Minera können wir eine Ausstellung von Bergbaugegenständen besuchen, bei denen insbesonders die Entwicklung der Grubenlampen hervorzuheben ist, die von den römischen Handleuchten bis zu den Lampen unserer Tage reichen. Es gibt auch einen Ausstellungsraum, in dem die wichtigsten paläontologischen Funde aus der Gegend von Utrillas zu sehen sind. Wir haben auch die Möglichkeit einen Dokumentarfilm über den Iguanodón zu sehen. Ein Dinosaurier der unseren Kindern viel Spaβ machen wird. Sehr schön sind auch die Fotos der in Bernstein eingeschlossen Insekten, die in San Just neben anderen Fossilen gefunden wurden.
In Utrillas gibt es auch einen Tren Minero (cit. Bergbauzug). Dieser historische Zug befährt einen Teil der alten Berwerksstrecke, die von 1904 bis 1969 durch den turolensischen Ort führte. Wenn wir die Dampflokomotive La Hulla besteigen, haben wir das Gefühl, als würden wir in eine andere Epoche der Bergbaugeschichte von Utrillas versetzt.
Ohne Utrillas verlassen zu müssen, können wir anschlieβend das Besucherzentrum Centro de Visitantes de la Ciencia y Arqueología Minera besuchen, das in einem der bedeutungsvollsten Gebäude für die Geschichte von Utrillas untergebracht ist, dem ehemaligen Krankenhaus des Unternehmens Minas y Ferrocarriles de Utrillas. Die Liebhaber der Bergbau- und Eisenbahngeschichte werden den Besuch wirklich genieβen, denn hier bekommen sie viele Informationen über die Entwicklung des Bergbaus in der Region von Cuencas Mineras und sehen die groβe Bedeutung des Bergbauzugs Utrillas-Zaragoza anhand eines Modells, der benutzten Maschinerie und der Infornationstafeln. Auβerdem gibt es eine Mineralausstellung und wir können einen interessanten Dokumentarfilm über den Bergbau von Utrillas sehen.
In Aliaga ist der Park Parque Geológico ein schöner Platz, um einen angenehmen Tag zu verbringen. Dieses Naturschutzgebiet erlaubt es uns einen Blick auf die letzten 200 Millionen Jahre der Erdgeschichte zu werfen. Die herrlichen geologischen Formationen und Strukturen mit spektakulären Reliefen, die von den Wissenschaftlern fast als einzigartig auf der Welt betrachtet werden. In dem Park gibt es einen Besucherweg für die Führungen, die die am besten gehüteten Geheimnisse dieser Region von Teruel auf unterhaltsame, lebhafte und lehrreiche Weise enthüllen, wobei das Alter keine Rolle spielt.
Der nächste Ort, an dem wir an Familienaktivitäten teilnehmen können, ist Montalbán. Hier ist die Sternwarte Observatorio-Planetario Astronómico einen Besuch wert, zumal ihr Standort für die Beobachtung der Sterne ideal ist, da es sehr viele klare Nächte gibt. Hier finden Aktivitäten wie Projektionen, das Beobachten des Himmels mit Ferngläsern oder dem Teleskop der Sternwarte statt. Zweifellos ist es ein hervorragender Plan für unsere Kinder.
Das Mudéjardorf von Montalbán müssen wir ebenfalls unbedingt besuchen, dessen Altstadt am Fuβ des Berges Monte Albano liegt, von dem es den Namen übernommen hat. Es ist ein perfekter Ort für die Liebhaber des Mittelalters, mit den engen Straβen, den Portalen, Türmen und Torbögen. Noch dazu können wir hier die Kirche des Santiago de Montalbán besuchen, die eines der wichtigsten Monumente im Mudéjarstil von Aragonien darstellt, genauso wie die Kirche San Pedro in Teruel. Sie liegt im oberen Ortsteil am Rathausplatz und am Hang des Hügels, auf dem die Burg steht.
Da wir uns in der Provinz von Teruel aufhalten, dürfen wir auf keinen Fall die gastronomischen Aspekte vergessen. In Mezquita de Jarque steht die Käsefabrik Fábrica de Queso Artesanal “Quesos la Val”. Hier wird der Käse ganz auf traditionelle Weise hergestellt, angefangen bei der Auswahl der besten Schafe bis hin zum eigentlichen Herstellungsprozess und dem Endprodukt. In Blesa gibt es die Brauerei Fábrica de Cerveza Artesanal Ordio Minero, in der das Bier “Lignito” oder “Carbón liquido” (cit. flüssige Kohle) hergestellt wird, das im Mund einen Geschmack nach Kaffee hinterlässt. In der Brauerei können wir den traditionellen Herstellungsprozess verfolgen, für den nur erstklassige Rohstoffe verwendet werden, zu denen die fünf verschiedenen Malzsorten gehören. Sehr wichtig ist auch, dass keine Zusatzstoffe oder Konservierungsstoffe verwendet werden.
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